Toni-Sender-Schule & Landungsbrücken

Theater und Schule ist systemrelevant.

SEIT: 2019/20
ANSPRECHPARTNER*IN: Peter Baumung
Melina Hepp

Projekt 2021

Die Gruppe besteht aus einem DS-Kurs der Q1, 6 Jungen und 17 Mädchen, im Alter zwischen 17 und 20 Jahren. Die Hälfte des Kurses besteht aus Schülerinnen des Deutschleistungskurs. Die TUSCH-Aufführung soll am Ende auch ein Projekt des gesamten Deutsch-LKs sein und das Stück im Rahmen der jährlichen Profilwoche Ende des Schuljahres noch einmal aufgeführt werden. Nach längerer Diskussion hat sich die Gruppe auf eine Eigenproduktion des „Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann eingelassen. Wir haben erste Szenen erarbeitet und wollen diese nun – coronabedingt – medial unterfüttern. Den Szenen liegt die Erzählung Hoffmanns zu Grunde, die Schüler*innen können daraus aber ihre eigenen Ideen ziehen und die Szenen formal, textlich und auch inhaltlich verändern. Ausgangsgedanken sind Wahnsinn, rationale versus fantastische Perspektive, Traumata. Die formale Ebene ist ganz frei von den verschiedenen Gruppen gewählt und umgesetzt. Daraus soll ein ‚Geflecht‘ entstehen, das durch mediale Elemente zusammengeführt wird. Die einzelnen Szenen haben wir als Arbeitsmaterial gefilmt. Außerdem waren sie Aufgabe für die Spielpraktische Übung im Rahmen des DS-Unterrichts. Wir gehen optimistisch davon aus, dass wir das Stück im Juni im Theater Landungsbrücken aufführen können.

TUSCHpektakel 2021

Der DS Kurs 12 hatte in den Landungsbrücken ein Stück zu einem Video gemacht; das Stück wurde jedoch „live“ einige Tage später im Partnertheater gezeigt. In Kleingruppen hat der Kurs sich ihre Ver­sion des „Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann als Eigenproduktion erarbeitet, gedreht, als wäre es „live“. Das Augenmotiv und die Vater-Sohn Beziehung stehen im Vordergrund, ein­gebet­tet in eine universitäre Vorlesung, die den Rahmen der Handlung bildet. Nathanael ist die Hauptfigur, um die sich das Stück dreht. Schamgefühle, Traumata, Drogen und Frauenbil­der werden thematisiert; farbige Lichtwechsel, eine Nebelmaschine und ein Stroboskop sor­gen neben Tanzeinlagen für die gewollten Stimmungen. Am Ende: „Wir empfehlen, das Buch zu lesen!“ Viele Lieblingsmomente werden hier genannt: Die Frau, die Gitarre spielt, die kre­ati­ven, vielen eigenen Ideen, die Thematisierung von Mindestlohn, die zwei Paare aus ver­schie­denen Jahrhunderten gegeneinanderzustellen, sind nur einige davon.

Projekt 2022

Die Gruppe von 21 Schüler*innen hat sich für den Roman „Mord im Orient Express“ von Agatha Christie als Basis ihrer Arbeit entschieden. Der Roman gilt dabei tatsächlich als Grundlage, als Ausgangspunkt, von dem aus nach besonders interessanten Themen und Aspekten gesucht wird. Aktuell probiert sich die Gruppe in Übungen, Spielen und Improvisationen darin aus, sich eigene Biographien auszudenken und den Anderen zu präsentieren. Was funktioniert dabei, was nicht – und warum? Ziel ist es, den Roman zu aktualisieren mit neuen Figuren und neuen Umständen, damit sich diese Arbeit dem Leben und den Themen der Schüler*innen annähert. Ausgangsgedanken sind „Fake Identitäten“ und damit verbunden Lügen, Gerechtigkeit versus Rache, sowie konkrete Szenen des Romans. Am Ende soll eine Collage entstehen, die eine neue Geschichte, basierend auf dem Roman, erzählt über das Miteinander in einer Gemeinschaft und sich an der Grenze zwischen Fiktion und Realität bewegt. Die Partnerschaft, die coronabedingt im vierten Jahr zusammenarbeitet, hat den START-Workshop im Theater durchgeführt.

TUSCHpektakel 2022

Der Oberstufenkurs der Toni-Sender-Oberstufe in Kooperation mit den Landungsbrücken präsentiert die collagenartige Adaption von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ . Die Spieler*innen sitzen sich auf zwei Stuhlreihen gegenüber, die Bühnenmitte ist die Spielfläche. Eine Schülerin macht kurze Ansagen zu den Szenen (Ort, Zeit, beteiligte Perso­nen). Beispiel: Ansage 1. Szene: Bahnhof, 5 Uhr morgens; auf der Szenenfläche wird das im­mer heftigere Treiben an einem vollen Bahnhof simuliert. Szene 2: ein älterer Mann (Fran­zose) und eine junge Frau führen ein absurdes Gespräch, ein schwerer Koffer spielt eine du­biose Rolle. Szene 3: Tisch mit 3 Stühlen, ein Detektiv, ein Mann, eine Frau: der Mann bie­dert sich dem Detektiv an, wird von diesem immer wieder zum Idioten erklärt; des Weiteren geht es um einen Mordfall und die Aussagen von Zugpassagieren. Mitten in den Szenen un­terbricht immer wieder ein Bettler, der gewaltsam von einer dritten Person aus den Szenen entfernt wird (oder von dem alten Mann in Szene 1 angeschossen wird). Die Spielenden fas­sen sich an den Schultern, sprechen chorisch (Fragen zum Mordfall, Wer war der Mörder? etc.). Alle bewegen sich durch den Raum, immer schneller, sprechen und schreien die Fragen heraus. Dann bilden sie vier Reihen hintereinander, die Reihen lösen sich auf, kleinere Grup­pen mit eigenen Choreografien, dabei immer weiter chorisches Sprechen. Die Kleingruppen lösen sich auf, alle laufen im Kreis, immer lauteres Rufen und Schreien, „Wer trug den roten Kimono?“, plötzlich fallen alle zu Boden (bis auf eine Person in der Mitte). BLACK. Eine ge­waltige, unglaublich energetische Darbietung!