Käthe-Kollwitz-Schule & Landungsbrücken
„Manchmal tut es gut, sich ohne Ziel auf den Weg zu machen.“
James Norbury
SEIT: 2022/23
ANSPRECHPARTNER*IN:
Léa Zehaf
Stefanie Huther
WUNSCH: – Was tust du? (…)
– Keine Ahnung, aber es macht großen Spaß!
TUSCHpektakel 2024
Die Gruppe ist eine Projektgruppe (P3) aus Studierenden der Fachschule für Sozialwesen (angehende Erzieher*innen), die sich zum Bildungsbereich „kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder“ mit dem Schwerpunkt „Theater“ eingewählt haben. Altersmäßig sind sie durchmischt von 19-48 Jahren. Die Projekte sind alle so angelegt, dass die Studierenden sich in projektorientiertem Arbeiten üben können oder eben ein Projekt selbst erleben. Da es an der Schule „Darstellendes Spiel“ als Unterrichtsfach so nicht gibt, ist die Kooperation mit TUSCH hier installiert worden. Die Gruppe hat einige Teilnehmende, die bereits mit Theater Erfahrung gesammelt haben, für andere ist es das erste Mal, dass sie mit Theater(spielen) in Berührung kommen.
TSIL_LOST ist eine Perlenkette aus verschiedenen Szenen und Genres, verbunden in einem spielerischen Rahmen. Mit Lust und Spaß begaben sich die Spielenden auf die Suche nach der großen Frage „Was ist Theater“ und vielleicht auch auf die Suche nach der Antwort. „Manchmal tut es gut, sich ohne Ziel auf den Weg zu machen“ schrieb James Norbury.
Die Grundlage der Arbeit im Projekt war vor allem Improvisation und Körperarbeit. In einer Ideensammlung sind die Studierenden in unterschiedlichen literarischen Vorlagen auf die Suche nach möglichen Inhalten und Themen gegangen und auf das Genre Märchen gekommen. Über die Arbeit mit und an den Figuren ausgewählter Märchen sind Themen wie Begegnung, Reise, Entwicklung und Zeitgeist entstanden. In der Arbeit stand die Freude am Spielen und Ausprobieren im Vordergrund. Im Rahmen einer Projektpräsentation in der Schule hat die Gruppe bereits Einblicke in ihre Projektarbeit gegeben. Bei einem gemeinsamen Theaterbesuch des Stücks „Volksfeind(e)“ an den Landungsbrücken Frankfurt konnten die Studierenden auch Theatererfahrungen sammeln und ihre Spielleiterin live auf der Bühne erleben!
Ein cholerischer Regisseur stellt, in zunehmender Gereiztheit und Laustärke immer wieder die Frage „Was ist Theater?“ und die Klischees des Regietheaters werden in herrlicher Weise bedient. Eine Frau zeichnet wortlos ihre Kommentare auf eine Flipchart. Die Figur des Rotkäppchens bildet auch in dieser Gruppe die Basis für die Szenen und wird variiert: Rotkäppchen (die Spielerin dann jeweils mit einem roten Tuch) verliebt sich in den Wolf, fährt rasant Taxi, gibt eine (traurige) Geburtstagsparty. Der Regisseur gibt am Schluss auf und wird zum Schauspieler: Gespielt wird das Improvisationsspiel „Was tust Du da?“ Am Ende wird im Grab zu Boogie Woogie Musik getanzt. „Was tust Du da?“ „Keine Ahnung, aber es macht Spaß!“ Spaß hat es auch der energiegeladenen dynamischen und präsenten Gruppe und somit natürlich auch dem Publikum gemacht!
Projekt 2024
Die Partnerschaft befindet sich im zweiten Jahr und hat aufgrund eines Praktikums der Studierenden erst Mitte Dezember begonnen. Einen kurzen Einblick konnten aber zum Glück die zukünftigen Erzieher*innen schon Mitte Oktober bei dem START-Workshop mit dem Künstler Sebastian Bolitz gewinnen. An diesem Tag konnten sie spielerische Mittel und Erzählungsmöglichkeiten ausprobieren, mit denen man von einem Text, der nicht für die Bühne geschrieben wurde (eine Novelle von Michael Ende) zur szenischen Arbeit auf der Bühne kommt. Infolgedessen wurden unterschiedliche Szenen entwickelt. Für die Präsentation wird dieses Jahr ein klassischen Märchen als Gundlage dienen, das sich die Lehrerin Stefanie Huther und die Schauspielerin Léa Zehaf mit den Studierenden vornehmen. Zwischen Reise und Biographie werden Neben- und Hauptfiguren einen neuen Blick in die bekannte Geschichte werfen, sich dem Publikum neu zeigen und gegen die Vorurteile der Leser*innen kämpfen. Im Rahmen der Partnerschaft ist auch ein Theaterbesuch geplant: „Volksfeind(e) – ein Gesellschaftsspiel nach Motiven von Henrik Ibsen“ in den Landungsbrücken.
TUSCHspektakel 2023
Die aktuelle TUSCH-Klasse der Landungsbrücken hat sich für die Produktion ihrer Performance in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt, die unterschiedliche Aspekte der Bühnenaufführung betreuen: Requisite und Kostüm – um die Figurenanlagen zu unterstreichen, Klang und Musik – um eine greifbare Atmosphäre zu gestalten, Text – um die in der Improvisation gesammelten Eindrücke festzuhalten und zu pointieren und natürlich den Spielenden selbst. In einer „Endlosschleife“ werden Situation während des Wartens auf eine U-Bahn von gut ausgearbeiteten Figuren wiederholt und variiert. Vereinzelt gab es sprachliche Interaktionen: „Haben Sie etwas kleines Geld“ „Bock zu tanzen?“ „Wo ist die Mutter des Kindes?“, ansonsten kamen die Szenen ohne Worte aus, das Spiel wird intensiver, die Spannung steigt dadurch, auch durch die gut platzierten Geräusche und sounds. Am Ende lösen sich die Szenen auf in einen Tanz, dem ein utopischer Gedanke zu Grunde liegt: erst tanzen die Figuren für sich, dann mehr und mehr gemeinsam. Am Ende ein cut: die Verspätung der Bahn wird angekündigt, die Gruppe löst sich wieder auf.
Projekt 2023
Mitte November begann die neue Partnerschaft mit dem ersten Teil des Start-Workshop geleitet von Sebastian Bolitz. Der zweite Teil, bei dem die Auszubildenden einen ersten Kontakt mit der Bühne erleben durften, fand Ende Januar im Theater mit der Schauspielerin Léa Zehaf statt. Die Gruppe besteht aus etwa 20 zukünftigen Erzieher*innen und der Lehrerin Stefanie Huther. Das Alter der Teilnehmer*innen und die Erfahrung dieser mit Darstellendem Spiel sind in der Gruppe sehr unterschiedlich, woraus sich eine sehr spannende Zusammenarbeit ergibt. Zuerst wird die Basis vom Theater entdeckt. Dazu zählen (u.a.): Spielfreude, Vorstellungskraft, Improvisation, Körperhaltung, klare Handlungen. Die Präsentation soll eine Collage werden, teilweise von Szenen aus dem Alltagsleben der Lehrlinge, aber auch aus bereits geschriebenen (bekannten) Texten und Geschichten, die sie inspirieren. Dieses Format soll ermöglichen, verschiedene theatrale Formen zu erforschen und der Gruppe erlauben, sich auszuprobieren, wie auf einer Offenen Bühne. Eine Aufführung wird im Gallus Theater im Rahmen des TUSCHpektakels stattfinden. In dieser Zeit ist auch ein Theaterbesuch geplant: „Der Schachtelmann“, inszeniert von Sebastian Bolitz.